Salzburger Nachrichten | 27. Oktober 2023, 19:46 Uhr
Bereits seit einigen Monaten ist bei der Staatsanwaltschaft Salzburg ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Serben wegen mutmaßlichen Anlagebetrugs in großem Stil anhängig. Die beiden Beschuldigten sollen mit einem in der Schweiz gesondert verfolgten weiteren Serben einen Oberösterreicher mit angeblich lukrativen Online-Investments in Aktien eines international tätigen deutschen Biotech-Unternehmens um umgerechnet fast eine Million Euro geprellt haben.
Zum inkriminierten schweren Betrug an dem Oberösterreicher kam es demnach bereits im Zeitraum zwischen Oktober 2020 und März 2021.
Einer der drei Serben - ein 57-Jähriger, der seinen Angaben nach in Serbien als Manager tätig ist - wird vom Salzburger Rechtsanwalt Jürgen Pföstl verteidigt. Der 57-jährige war mit Europäischem Haftbefehl gesucht und im Frühjahr 2023 auf einer griechischen Urlaubsinsel festgenommen worden. In der Folge wurde er nach Österreich ausgeliefert.
Dem - späteren - Opfer soll auf seriös anmutende wie professionell vorgegaukelte Weise der - vermeintliche - Ankauf von Aktienpaketen schmackhaft gemacht worden ein. Faktum ist: Der Oberösterreicher überwies in mehreren Tranchen insgesamt 355.000 Euro auf ein slowakisches Konto sowie rund 645.000 US-Dollar auf ein Konto in Kalifornien, USA. Von ebendiesem US-amerikanischen Konto wiederum sollen insgesamt vier Überweisungen in Gesamthöhe von rund 230.000 Euro auf ein serbisches Konto weitertransferiert worden sein. Mutmaßlich Verfügungsberechtigter über dieses Konto: der 57-jährige Beschuldigte. Letztgenannter ist übrigens nicht in Salzburg in Untersuchungshaft, sondern gegen gelindere Mittel auf freiem Fuß. Unter anderem muss sich der bislang unbescholtene Mandant von Pföstl monatlich bei der Polizei in Salzburg melden.
Opfer wurde mit "Gewinn"-Auszahlung bei der Stange gehalten
Den Ermittlungen zufolge wurde das Opfer von den mutmaßlichen Betrügern geschickt bei der Stange gehalten. Nach einem ersten Investment wurde dem Oberösterreicher tatsächlich ein sechsstelliger Betrag als "Gewinn" ausbezahlt, worauf er weitere hohe Summen einzahlte.
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Bild: SN/Christian Sprenger